Drei Gehölze, die Sie im Mai schneiden müssen
Von Folkert Siemens (mein schöner Garten)
Die Schere kommt auch im Mai nicht zur Ruhe: Diese Gehölze sollten Sie jetzt schneiden, damit sie vital und gut in Form bleiben.
Auch im Mai kommt die Gartenschere nicht zur Ruhe – schneiden sollten Sie in diesem Monat Ihren Rosmarin, aber auch die Weigelie und die Bonsai-Kiefer, falls diese Gehölze ebenfalls in Ihrem Garten wachsen. Die Schnitttechnik für die drei genannten Gehölze unterscheidet sich jedoch stark. Wie Sie die genannten Arten richtig schneiden, lesen Sie in den folgenden Abschnitten.
Rosmarin
Der Rosmarin wird nach der Blüte geschnitten, da er schon relativ früh im Jahr an den vorjährigen Zweigen blüht. Der Zeitpunkt liegt also je nach Region zwischen Ende April und Mai. Wenn Sie keinen Wert auf die Blüten legen, können Sie die Pflanzen natürlich auch schon im späten Winter oder Frühjahr schneiden. Es ist sehr wichtig, dass man den Rosmarin jedes Jahr schneidet, damit der mediterrane Halbstrauch kompakt wächst und unten nicht verkahlt. Die Technik ist recht einfach: Entfernen Sie alle Triebe aus dem Vorjahr bis auf wenige Zentimeter lange Stummel. Wichtig dabei: Schneiden Sie den Strauch nicht bis in das ganz alte, unbelaubte Holz zurück, denn daraus treibt er nur schlecht wieder aus. Im Gegensatz zu den meisten anderen Gehölzen sind die Pflanzen nämlich kaum in der Lage, die sogenannten schlafenden Augen an den älteren Ästen wieder zu aktivieren. Wenn der Strauch mit der Zeit zu dicht wird, können Sie einzelne Triebe auch ganz entfernen, um die Krone auszulichten. Das gilt im Übrigen auch für erfrorene Triebe – sie müssen bis ins gesunde Holz entfernt werden, zur Not auch bis ins mehrjährige.
Weigelie
Die Weigelie ist in den meisten Regionen Deutschlands ab Mitte Mai verblüht – und damit ist der richtige Zeitpunkt für den Schnitt gekommen. Schneiden Sie Ihre Weigelie jedoch nicht jedes Jahr. Es reicht, wenn Sie die Sträucher im Garten alle zwei bis drei Jahre auslichten, indem Sie die ältesten Äste mit einer Astschere möglichst in Bodennähe herausnehmen. Die Schnitt-Technik unterscheidet sich dabei kaum von dem Rückschnitt einer Forsythie. Mit dieser Schnittmaßnahme wirken Sie der natürlichen Überalterung der Weigelie entgegen – die Pflanze bleibt vital und blühfreudig. Damit die Sträucher mit der Zeit unten nicht verkahlen, sollten Sie Äste jedoch nur dort herausnehmen, wo neue Langtriebe nachkommen. Wenn diese lang und unverzweigt sind, kürzen Sie sie einfach um ein Drittel bis die Hälfte ein, um die Verzweigung anzuregen.
Bonsai-Kiefer
Wer seine Kiefer frei wachsen lässt, muss den Nadelbaum überhaupt nicht schneiden. Allerdings finden immer mehr Gartenfreunde Gefallen an sogenannten Gartenbonsais. Dabei handelt es sich um etwa zwei Meter hohe Kiefern oder andere Gehölze mit malerisch geformter Krone. In Japan, dem Land der Bonsai-Kunst, sind Gartenbonsais übrigens fast genau so populär wie die kleineren Vertreter, die in speziellen Schalen gezogen werden. Damit die Kronen der Bonsai-Kiefern nicht aus der Form geraten, müssen Sie die frischen Austriebe jedes Jahr stutzen. Bis Mitte Mai sind die neuen Zweige – die sogenannten „Kerzen“ – in der Regel noch so weich, dass Sie sie einfach mit den Fingern durchbrechen können. Sobald sie stärker verholzt sind, geht das nur noch mit einer Gartenschere. Der Nachteil: Damit schneiden Sie auch ein Stück der oberen Nadeln mit ab, sodass die Kiefern oft ein wenig verstümmelt wirken.