Terrasse und Balkon: Die besten Tipps im Juli
von Folkert Siemens (mein schöner Garten)

Im Sommer ist eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung für Topfpflanzen das A und O. Was sonst noch zu tun ist, lesen Sie in unseren Gartentipps für Balkon und Terrasse im Juli.

Nicht nur im Garten herrscht im Sommer Hochsaison. Unsere Gartentipps für Balkon und Terrasse verraten Ihnen, welche Arbeiten im Juli anstehen. Vor allem Topfpflanzen brauchen jetzt Pflege, da sie nur einen begrenzten Wurzelraum zur Verfügung haben. Deshalb sind sie stärker als normale Gartenpflanzen auf regelmäßige Nährstoffgaben angewiesen. Versorgen Sie Balkonpflanzen und Kübelpflanzen daher im wöchentlichen bis zweiwöchentlichen Abstand mit einem geeigneten Flüssigdünger, den Sie als Gießwasserbeimischung verabreichen. Unser Gartentipp: Damit sich der Dünger optimal mit dem Wasser durchmischt, sollten Sie die Gießkanne zunächst halb mit Wasser befüllen, dann das Düngerkonzentrat zugeben und zum Schluss das restliche Wasser einfüllen.

 

Olivenbäumchen pflegen

Oliven sind immergrüne Pflanzen, für die es normal ist, wenn sie das gesamte Jahr hindurch einzelne gelbe Blätter bilden. Verlieren sie allerdings viele gelbe Blätter mit einem Mal, ist wahrscheinlich ein Wassermangel in den vergangenen zehn Tagen die Ursache, weil Oliven zeitverzögert reagieren. Achten Sie deshalb auf Warnzeichen wie eingerollte Blattränder, die auf Trockenheit hinweisen, und gießen Sie sofort. Zur Formerhaltung einer kompakten Krone kann man jetzt im Juli zur Schere greifen und überlange Triebspitzen kürzen, die keine Fruchtansätze tragen. Dazu die Gartenschere drei bis fünf Millimeter oberhalb eines Blattes oder einer Knospe ansetzen, die zum Kronenäußeren zeigt. Zur allgemeinen Pflege zählt genauso das regelmäßige Entfernen von Unkraut im Topf.

Verwelkte Blüten ausputzen

Viele Balkonblumen sind selbstreinigend – das bedeutet, dass sie ihre verwelkten Blüten ohne weiteres Zutun des Hobbygärtners abwerfen. Einige Arten sind dazu jedoch nicht in der Lage. Die trockenen Blütenstände sehen nicht nur hässlich aus, sondern verhindern auch die Bildung neuer Blütenknospen. Daher sollten Sie während der Blütezeit regelmäßig alle verblühten Blütenstände ausputzen, indem Sie sie mit Daumen und Zeigefinger einfach auskneifen.

Ausdauernde Kräuter umtopfen

Salbei, Lavendel, Thymian und andere ausdauernde Kräuter bleiben viele Jahre in Kübeln vital. Damit sie üppige Büsche bilden und nicht kümmerlich wachsen, sollten die verholzenden Kräuter ebenso wie Minze, Schnittlauch und andere Stauden gelegentlich größere Pflanzgefäße mit frischer Erde erhalten. Im Sommer ist eine günstige Gelegenheit zum Umtopfen. Bis zum Winter wachsen die Pflanzen gut an.

Zwiebelblumentöpfe auflösen

Mit bunten Zwiebelblumen bepflanzte Blumenkästen oder Schalen sind im Frühling ein schöner Blickfang. Bis zum Hochsommer haben sich jedoch alle Frühlingsblüher wieder in ihre Zwiebeln oder Knollen zurückgezogen und die Arrangements machen optisch nicht mehr viel her. Sie sollten die Gefäße jetzt ausleeren und die Zwiebeln und Knollen bis zum Herbst in einer Kiste mit feuchtem Sand kühl und dunkel lagern. Im Herbst können Sie die Töpfe dann mit frischer Erde neu bepflanzen.

Agapanthus: Verwelkte Blüten entfernen

Die Schmucklilie (Agapanthus) zählt zu den beliebtesten Kübelpflanzen und ist insgesamt recht anspruchslos. Damit sie während der Sommermonate viele blaue Blüten bildet, sollten Sie den gesamten Blütenstängel bis zum Ansatz herausschneiden, sobald seine Blütendolde zu welken beginnt. Gartentipp: Wenn Ihre Schmucklilie kaum Blüten zeigt, könnte ein zu großer Topf das Problem sein. Die Pflanzen stellen die Blütenbildung so lange zugunsten des vegetativen Wachstums zurück, bis die gesamte Topferde wieder intensiv durchwurzelt ist. Auch häufige Düngergaben und starkes Wässern sind für eine intensive Blüte eher kontraproduktiv. Düngen Sie höchstens einmal pro Monat und lassen Sie die Topferde vor dem nächsten Gießen gut abtrocknen.

Topfballen mulchen

Wenn die Topfballen der Kübelpflanzen nach dem Gießen schnell wieder austrocknen, können Sie die Oberflächen mit einer Mulchschicht abdecken. Der beste Verdunstungshemmer ist normaler Rindenmulch, aus ästhetischen Gründen können Sie jedoch auch Kieselsteine oder Blähton verwenden.

Kübelpflanzen durch Stecklinge vermehren

Kübelpflanzen wie Fuchsie und Oleander lassen sich leicht durch Stecklinge vermehren. Schneiden Sie von den neuen Trieben etwa sieben Zentimeter lange Stücke direkt unterhalb eines Blattes oder Blattpaars ab und entfernen Sie die weiche Spitze sowie die unteren Blätter. Stecken Sie die Triebstücke anschließend in einer Anzuchtschale in feuchte Anzuchterde und decken Sie das Gefäß mit einer transparenten Haube ab. Anschließend regelmäßig lüften und die Erde feucht halten. Nach zehn Tagen bis zwei Wochen setzt in der Regel die Wurzelbildung ein. Nach drei bis vier Wochen sollten Sie die Haube entfernen und die bewurzelten Stecklinge düngen. Nach etwa drei bis vier weiteren Wochen werden die jungen Pflanzen in einzelnen Töpfen weiterkultiviert.

Pflanzen auf den Urlaub vorbereiten

Die Pflanzen auf Balkon und Terrasse sind auch während Ihres Urlaubs auf regelmäßige Wassergaben angewiesen. Suchen Sie daher rechtzeitig vor Ihrer Abreise im Verwandten- und Freundeskreis nach hilfsbereiten Leuten, die das Wässern übernehmen können. Damit sie nicht jeden Tag kommen müssen, sollten Sie die Töpfe vor Ihrem Urlaub etwas schattiger aufstellen, mit etwas höheren Untersetzern versehen und die Ballenoberflächen mit Rindenmulch abdecken.

Gießfehler bei Geranien vermeiden

Geranien, auch Pelargonien (Pelargonium) genannt, zählen zu den beliebtesten Balkonblumen. In puncto Gießen sollte die Erde gleichmäßig feucht gehalten werden. Staunässe vertragen Geranien überhaupt nicht, dies begünstigt einen Pilzbefall. Eine schwankende Wasserversorgung in Verbindung mit wechselnden Außentemperaturen kann zu Korkflecken oder -wucherungen auf den Blattunterseiten führen. Es handelt sich hierbei um eingerissene Spaltöffnungen, die vernarben. Dies ist zwar nicht schädlich für die Pflanze, bedeutet aber Stress für sie. Darum die Gießgewohnheiten anpassen: bei kühler Witterung wenig, an warmen Tagen mehr gießen.

Warmes Gießwasser

Balkon und Zwiebelpflanzen brauchen jetzt im Juli besonders viel Wasser. Verwenden Sie an heißen Tagen abgestandenes, warmes Gießwasser. Füllen Sie die Kannen am besten gleich nach jedem Wässern wieder auf. So bekommen die Pflanzen keinen Kälteschock durch kühles Leitungswasser.

Rosmarin durch Stecklinge vermehren

Rosmarin lässt sich leicht durch Stecklinge vermehren. Schneiden Sie im Juli einige Triebspitzen ab, entfernen Sie die unteren Blättchen und stecken Sie die Stecklinge in eine Anzuchtkiste mit einem feuchten Torf-Sand-Gemisch. Decken Sie die Kiste mit einer transparenten Kunststoffhaube ab, aber lüften und Sie regelmäßig und halten Sie die Stecklinge gleichmäßig feucht. Innerhalb weniger Wochen bilden sie neue Wurzeln und beginnen zu wachsen. Die Triebspitze sollten Sie beim Vereinzeln in Töpfe gleich entfernen, damit die jungen Pflanzen sich gut verzweigen.

Freiluft-Saison für Zimmerpflanzen

Viele Zimmerpflanzen wissen im Sommer eine Frischluftkur zu schätzen. Berücksichtigen Sie aber die Standortbedingungen und stellen Sie die Pflanzen nicht sofort in die volle Sonne. Die Blätter sind nicht an das intensive Sonnenlicht gewöhnt und verbrennen sehr leicht. Ideal ist ein zunächst schattiger und später halbschattiger Standort ohne Mittagssonne. Lediglich Kakteen und andere Dickblattgewächse können Sie nach einigen Tagen Eingewöhnung bedenkenlos in die volle Sonne stellen.

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