Nutzgarten: Die besten Tipps im Februar

Von Folkert Siemens und Christel Rupp (mein schöner Garten)

Im Februar können die letzten Pastinaken geerntet und das erste Gemüse ausgesät werden. In unseren Gartentipps lesen Sie, was sonst noch im Nutzgarten zu tun ist.

 

Im Februar können viele Nutzgärtner den Beginn der neuen Saison kaum noch erwarten. Die gute Nachricht: Schon jetzt können Sie einiges tun – sei es das Vorbereiten der Beete oder die Aussaat von Gemüse. Welche Gartenarbeiten diesen Monat im Nutzgarten anstehen, verraten wir Ihnen in unseren Gartentipps.

Letztes Gemüse ernten

Unter einer Mulchdecke aus Stroh überstehen Pastinaken, Wurzelpetersilie und kältefeste Möhrensorten den Winter meist ohne Probleme. Wechseln Frostperioden mit Tauwetter ab, leidet jedoch das Aroma und die Rüben werden zäh. Holen Sie die letzten Wurzeln an frostfreien Tagen besser frühzeitig aus dem Beet – Überschüsse bleiben noch wochenlang frisch und knackig, wenn Sie diese in einem möglichst kühlen, dunklen Raum in feuchtem Sand eingeschlagen lagern.

Sommer-Spitzkohl vortreiben

Säen Sie die runden Spitzkohl-Samen ab Ende Februar in kleine Töpfe oder Topfplatten mit Anzuchterde aus. Die optimale Keimtemperatur liegt bei rund 20 Grad Celsius. Nach dem Keimen die Pflänzchen kühler stellen (12 bis 14 Grad Celsius) und ab Ende März in ein Beet mit nährstoffreicher Erde auspflanzen. Ab Ende Juni können Sie ernten.

Meerkohl pflanzen

Der dekorative Kohl wächst auch bei uns, bevorzugt an einem offenen, sonnigen Platz in sandiger Erde. Gesät wird Meerkohl im Februar in Töpfe, ab März direkt ins Freiland. Ein 24-stündiges Vorquellen der Samen in Wasser beschleunigt die Keimung. Wer in diesem Sommer ein paar Blätter ernten und die bis einen Meter hohen, weißen, duftenden Doldenblüten bewundern möchte, kauft vorgezogene Pflanzen. In den Folgejahren kann man ab April saftige Blätter pflücken. Tipp: Durch Überstülpen von blickdichten Eimern oder Treibtöpfen lässt sich die Ernte um zwei bis drei Wochen vorziehen. Gebleichte Stängel haben eine spargelähnliche Geschmacksnote, man kann sie roh oder gekocht verzehren.

Sellerie aussäen

Der Anbau von Knollensellerie und Staudensellerie erfordert Geduld. Für eine Pflanzung im Mai sät man Ende Februar bis Ende März. Sellerie gehört zu den Lichtkeimern, die Samen also nur dünn mit Erde übersieben! Die Keimtemperatur sollte 20 bis 22 Grad Celsius nicht unterschreiten, sonst steigt das Risiko von Schossern. Anschließend können Sie die Pflänzchen kühler stellen. Ideal ist ein 16 bis 18 Grad warmer, heller Platz. Gießen Sie sparsam, aber regelmäßig. Der Wurzelballen soll feucht, jedoch nie nass sein.

Tipp: Sobald die Pflanzen drei bis vier Fiederblättchen haben, sollten Sie dem Gießwasser ab und zu niedrig dosierten, organischen Flüssigdünger zufügen.

Feigenbaum jetzt zurückschneiden

Feigenbäumchen haben häufig einen kurzen, gedrehten Stamm und wachsen eher ausladend. Die Verzweigung beginnt schon in geringer Höhe. Ein Rückschnitt hilft, die Pflanze auszulichten. Warten Sie damit bis vor dem Austrieb (Ende Februar, Anfang März), um zu erkennen, ob Zweige zurückgefroren sind. Dann kürzt man einzelne, zu lang gewordene Triebe ein und entfernt zu dicht stehende oder sich überkreuzende Triebe. Schneiden Sie dabei stets auf eine nach außen weisende Knospe oder Verzweigung zurück.

Wurzelausläufer ausreißen

Wurzelausläufer sind senkrecht austreibende Triebe aus flachen Wurzeln im Bereich der Baumscheibe. Zwetschgen, besonders Sorten mit Myrobalane (Prunus cerasifera) als Unterlage, bilden häufig solche Ausläufer. Bodennahes Abschneiden reicht hier nicht aus, denn aus den schlafenden Augen rings um die angeschnittenen Ausläufer bilden sich unzählige neue Triebe. Reißen Sie diese Triebe deshalb besser aus, denn dabei werden die schlafenden Augen gleich mit entfernt.

Bodenproben nehmen

Beginnen Sie im Gemüsegarten rechtzeitig vor dem Saisonstart mit einer Bodenanalyse und lassen Sie diese in einem darauf spezialisierten Bodenlabor auf ihren Nährstoffgehalt untersuchen. So können Sie Ihre Pflanzen während der Saison gezielt mit den fehlenden Nährstoffen versorgen und eine Überdüngung vermeiden.

Gemüse vor Spätfrösten schützen

Eine Abdeckung mit Vlies schützt Wintergemüse vor Wind, Schnee- und Graupelschauern. Die ersten Radieschen, Kohlrabi und andere Frühjahrsgemüse sind so vor Spätfrösten sicher und an milderen Tagen entsteht unter dem Vlies eine warme, fruchtbare Treibhaus-Atmosphäre, die das Wachstum der jungen Pflanzen beschleunigt. Weil Vlies nicht dehnbar ist, sollten Sie den Pflanzenzuwachs schon beim Ausbreiten möglichst großzügig bemessen. So kann der Schutz bis kurz vor der Ernte auf den Kulturen bleiben.

Frühkartoffeln vorkeimen

Für frühere und reichere Ernten ist das Vorkeimen empfehlenswert. Die Pflanzkartoffeln werden in flachen Kisten ausgebreitet; die Seite mit den meisten Augen nach oben. Hell aufgestellt und bei mäßiger Wärme um die 15 Grad Celsius treiben sie bald aus. Die Keime sollen nicht zu lang werden, sonst brechen sie beim Einpflanzen der Knollen leicht ab.

Beete für die Aussaat vorbereiten

Ende Februar können Sie nach dem Frost im Gemüsegarten mit der Vorbereitung der Beete beginnen. Entfernen Sie die Reste der Gründüngung und kompostieren Sie diese. Arbeiten Sie den Boden anschließend mit einem Sauzahn in Längs- und Querrichtung durch, sodass ein Rautenmuster entsteht. Danach lockern Sie die Oberfläche mit einem Kultivator und verteilen pro Quadratmeter je nach vorgesehener Kultur die folgenden Mengen Kompost: vier bis sechs Liter für Starkzehrer wie Kartoffeln und Kohlgewächse, zwei bis drei Liter für Mittelzehrer wie Möhren und Zwiebeln sowie ein bis zwei Liter für Schwachzehrer wie Erbsen, Bohnen und Kräuter.

Bis zum Aussaattermin in etwa zwei Wochen kann sich die Erde wieder etwas setzen. Kurz vor der Aussaat wird die Oberfläche dann noch einmal mit einem Rechen gelockert und dabei gleichzeitig der Kompost flach eingearbeitet, sodass ein ebenes, feinkrümeliges Saatbett entsteht.

 

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