Kräuter anbauen: Vermeiden Sie diese 5 Fehler
Von Kathrin Auer (mein schöner Garten)
Frische Kräuter verwöhnen uns mit ihren herrlichen Aromen. Damit sie gesund und wüchsig bleiben, gibt es beim Anbau allerdings ein paar Punkte zu beachten.
Ob in der Kräuterspirale im Kräutergarten oder im Topf auf der Fensterbank: Der Anbau von Kräutern ist gar nicht kompliziert – dennoch sollte man bei der Pflanzung und Pflege ein paar wichtige Tipps beherzigen. Vermeiden Sie die folgenden Fehler, gedeihen Ihre Küchenkräuter besonders üppig und einer reichen Ernte steht nichts im Weg.
Fehler 1: Falsches Substrat
Pflanzt man Kräuter in die falsche Erde, entwickeln sie sich nicht optimal – und gehen im schlimmsten Fall sogar ein. Beachten Sie daher: Ein Großteil der Kräuter gehört zu den Schwachzehrern und liebt ein lockeres, wasserdurchlässiges Substrat. Reine Blumenerde ist für viele Arten zu dicht und zu reich an Nährstoffen. Wählen Sie besser eine Spezialerde, die auf die Bedürfnisse der Würzpflanzen abgestimmt ist. So gibt es für die Topfkultur hochwertige Kräutererde, die eher nährstoffarm und gut durchlässig ist. Sie ermöglicht ein leichtes Durchwurzeln, kann aber auch Feuchtigkeit gut halten. Alternativ können Sie Kräutererde selber mischen: Als Standardrezept haben sich drei Teile Gartenerde, zwei Teile Sand und ein Teil Kompost bewährt – die Mengenverhältnisse lassen sich entsprechend der Vorlieben der einzelnen Kräuter einfach anpassen. Achten Sie auch bei der Anlage eines Kräuterbeets auf eine gute Drainage (siehe Fehler 5).
Fehler 2: Falscher Standort
Die meisten Kräuter lieben einen warmen, sonnigen bis halbschattigen Platz. Stehen sie zu schattig, kann sich ihr Aroma nicht gut entfalten. Besonders sonnenliebend sind mediterrane Kräuter wie Thymian, Rosmarin oder Oregano. Sie möchten während der Saison mindestens einen halben Tag in der vollen Sonne stehen. Kräuter mit großen, grünen und weichen Blättern wie Minze, Zitronenmelisse oder Petersilie sind eher feuchtigkeitsliebend und fühlen sich auch im Halbschatten wohl. Nur typische Waldkräuter wie Waldmeister oder Bärlauch können tatsächlich auch im Schatten gedeihen. Achten Sie bei der Pflanzung der Kräuter in jedem Fall auf einen luftigen Standort: Bei „stehender Luft“ können sich Pilzkrankheiten und Schädlinge leichter ausbreiten.
Fehler 3: Kein oder falscher Rückschnitt
Lässt man Halbsträucher wie Echten Salbei, Lavendel oder Rosmarin einfach wachsen, vergreisen sie mit der Zeit und brechen unschön auseinander. Damit sie kompakt bleiben und wieder kräftig austreiben, sollte man die Kräuter regelmäßig schneiden – der beste Zeitpunkt ist im Frühling, sobald keine Nachtfröste mehr drohen. Ob beim Schneiden von Rosmarin (siehe Video unten) oder beim Schneiden von Lavendel: Achten Sie beim Rückschnitt darauf, immer im belaubten Bereich zu bleiben. Schneidet man ins mehrjährige, unbeblätterte Holz, treiben die Halbsträucher meist nur zögerlich aus. Auch bei krautig wachsenden Kräutern wie Basilikum, Pfefferminze oder Schnittknoblauch lohnt sich ein Rückschnitt – sie treiben neu aus und liefern frisches, aromatisches Grün.
Fehler 4: Zu wenig Pflanzabstand
Ein weiterer Fehler, der beim Anbau von Kräutern gerne passiert, ist eine zu dichte Pflanzung. Stehen die Würzpflanzen zu eng nebeneinander, werden sie in ihrer Entwicklung gehemmt – sie sind weniger ertragreich und auch das Aroma leidet. Halten Sie daher die empfohlenen Pflanzabstände ein. Koriander benötigt einen Abstand zwischen 15 und 20 Zentimetern, Oregano und Thymian zwischen 20 und 30 Zentimetern. Beachten Sie auch, dass sich einige Kräuter nicht gut als Nachbarn vertragen, wie Petersilie und andere Doldenblütler wie Dill oder Kerbel.
Fehler 5: Winterschutz vernachlässigen
Mediterrane Beetkräuter sind in schweren, winternassen Böden nicht winterfest. Wer schwere Böden hat, sollte seine Kräuterbeete daher unbedingt zur besseren Drainage durch Sand, Lava oder Bims auflockern. Damit Regenwasser schneller abfließen kann, werden Kräuter wie Rosmarin oder Thymian auch gerne etwas erhöht gepflanzt. Mehrjährige Kräuter im Topf werden rechtzeitig mit einem Winterschutz versehen, damit die Wurzeln nicht durchfrieren. Dazu packt man größere Pflanzgefäße einzeln ein, kleinere Töpfe lassen sich zusammen in eine mit Stroh oder Laub ausgekleidete Kiste stellen. Eine Styropor- oder Holzplatte schützt vor Bodenkälte. Besonders frostempfindliche Kräuter überwintern im Haus.